Einen Monat lang jeden Tag den Pinsel schwingen – Peachtober 2023 Rückblick

Jeden Tag ein Bild im Oktober, das hat auf Instagram mittlerweile Tradition. Doch wie geht man das tägliche Illustrieren an, wenn man zum ersten Mal ernsthaft mitmacht? Wie schwer ist eine Art Challenge wirklich? Und was macht das mit dem eigenen Stil?

Fertige Acrylbilder für Peachtober 2023

Was ist „Peachtober“?

Peachtober ist eine Alternative zur bekannten Inktober Challenge auf Instagram. Dabei wird jeden Tag im Oktober ein Bild zu einem vorgegebenen Stichwort illustriert. Ins Leben gerufen wurde der Peachtober von der Australischen Illustratorin Sha‘an d‘Antes, die auf Instagram als furrylittlepeach zu finden ist. Das Besondere an ihrer Liste ist der große Zuspruch von anderen Illustratoren, die ähnlich freie Themen in ihrer Arbeit bevorzugen. Viele Einreichungen zeichnen sich, trotz Oktober und der Nähe zu Halloween, durch farben- und lebensfrohe Grundideen aus.

Erste Ideensammlung: Vorgehen mit Plan

Wer einen Monat lang täglich an einem Projekt arbeiten möchte, braucht einen Schlachtplan. Dieses Jahr habe ich das erste Mal seit 2017 wieder ernsthaft teilgenommen, weshalb mein Hauptziel war, die 31 Illustrationen bis zum 31. Oktober fertigzustellen. Mein zweites Ziel war 31 kleine Bilder zu malen, die thematisch zusammenpassen.

Mitte September habe ich 50 10 cm x 10 cm große MDF-Untersetzer bestellt und angefangen sie mit weißer Acrylfarbe zu grundieren. Direkt als die Liste mit Stichworten für den diesjährigen Peachtober rauskam habe ich erste Ideen gesammelt.

Erste Skizzen für die Illustrationen

Den roten Faden finden

Meine ersten Skizzen waren thematisch noch nicht zusammenhängend. Weil ich nicht bei jedem Stichpunkt das offensichtliche Motiv nehmen wollte, habe ich die ersten 6 Skizzen stärker überdacht als nötig. Mir war schnell klar, dass nicht jedes Motiv kompliziert sein sollte.

Als ich mir die Themen insgesamt angesehen habe, war mir klar, dass ich viele Motive mit Pflanzen oder Insekten lösen kann. Also überarbeitete ich meine ersten Skizzen und nahm die Stichpunkte wörtlicher. Am Ende hatte ich 31 Skizzen, die ich über den gesamten Oktober in kleine Acrylmalereien verwandeln konnte.

Fertige Skizzen für die Peachtober Illustrationen

Aller Anfang ist schwer: Erste Acrylbilder entstehen

Die ersten Bilder habe ich schon Ende September gemalt, damit ich mir einen kleinen Puffer aufbauen konnte. Acryl war für dieses Jahr mein Medium der Wahl. Es trocknet schnell und funktioniert auf vielen Untergründen gut. Außerdem hat man die Möglichkeit, misslungene Elemente zu übermalen. Schon mit 14 habe ich angefangen Acrylbilder zu malen und kenne das Medium recht gut. Trotzdem war der Anfang nicht einfach: Gleich zu Beginn brachte ich nach meinem Geschmack zu viele Details ins Motiv und war nicht zu 100% glücklich mit den Ergebnissen.

Die Motive auf Instagram zu posten und kleine Videos dazu hochzuladen gab mir zu Beginn den Motivationsschub, den ich brauchte. Es war schön, die Motive der anderen Teilnehmer zu sehen und sich auszutauschen. Auch gefielen mir einige meiner Bilder mit etwas Abstand wieder besser und ich konnte motiviert weitermachen.

Durchhaltevermögen: Die wichtigste Komponente bei jeder Challenge

Nach einigen Tagen passierte das, was ich eigentlich vermeiden wollte: Ich geriet in Rückstand, weil ich andere Dinge zu tun hatte. Der Stapel fertiger Skizzen, die darauf warteten mit Acrylfarbe bemalt zu werden, wurde gefühlt nicht kleiner. Also malte ich an einigen Tagen mehr als nur meinen Pflichtteil, damit ich mir wieder einen Puffer erarbeiten konnte.

Einige Skizzen, die ich schon zu Beginn besonders mochte, motivierten mich zusätzlich. Alle fertigen Bilder nebeneinander auf meinem Regal zu sehen, war ebenfalls eine schöne Motivationsquelle. Nach und nach wuchs mein Kuriositätenkabinett an.

Die letzten Meter: Vom vorgegebenen Weg abweichen

Mit den letzten Motiven traute ich mich, mehr und mehr von meinen eigenen Vorgaben abzuweichen. Waren mir Skizzen ursprünglich zu steif malte ich auf Basis einer groben neuen Skizze eine alternative Version. So wurde aus einem Ursprünglich statischen Motiv häufig ein viel dynamischeres, das gleichzeitig die Grundidee besser kommunizierte.

Je länger die Challenge lief, desto zufriedener war ich mit meinen Illustrationen.

Die Challenge geschafft – Und nun?

Am 31. Oktober habe ich mein letztes Bild und Video hochgeladen. Es hat mich riesig gefreut alle Bilder nebeneinander und das große Ganze zu sehen. Die 31 kleinen Motive haben mir gezeigt, wie ich mit weniger Information die gleiche Idee kommunizieren kann. Ich war gezwungen zu abstrahieren und zu vereinfachen, was mit fortschreitenden Tagen immer mehr in meine Arbeitsweise überging.

Ich kann mir gut vorstellen, demnächst wieder bei einer Challenge mitzumachen. Vorerst möchte ich aber meine Peachtober Illustrationen für den Verkauf vorbereiten und sowohl an Drucken als auch an Stickern arbeiten.

Zurück
Zurück

Der kreative Prozess hinter professionellen Illustrationen

Weiter
Weiter

Die Schritte zur Erstellung einer funktionalen, nutzerfreundlichen Website